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Der Selbstkostenpreis (SKP) ist der Preis, der alle Kosten abdeckt, die einem Unternehmen bei der Herstellung und Bereitstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung entstehen. Er setzt sich aus den Herstellungskosten(einschließlich der Materialkosten, Fertigungskosten und gemeinsamen Kosten) sowie den Verwaltungskosten und Vertriebskosten zusammen. Der Selbstkostenpreis stellt sicher, dass das Unternehmen seine gesamten Ausgabendecken kann, ohne dabei Verluste zu machen.

Im Wesentlichen ist der Selbstkostenpreis die minimale Preisuntergrenze, unter der ein Unternehmen ein Produkt oder eine Dienstleistung nicht profitabel anbieten kann. Er ist ein zentraler Faktor in der Preisgestaltung und dient als Orientierung bei der Festlegung von Verkaufspreisen, da Unternehmen sicherstellen müssen, dass ihre Preise mindestens die Selbstkosten abdecken, um rentabel zu bleiben.

Warum ist der Selbstkostenpreis wichtig?

Der Selbstkostenpreis hat sowohl für das Unternehmen als auch für die Preisstrategie erhebliche Bedeutung:

Bestandteile des Selbstkostenpreises

Der Selbstkostenpreis setzt sich aus verschiedenen Kostenarten zusammen, die die Gesamtaufwände für die Herstellung eines Produkts oder die Erbringung einer Dienstleistung abdecken:

  1. Direkte Kosten (Einzelkosten):
    • Materialkosten: Diese umfassen alle Kosten für Rohstoffe, Halbfabrikate und Zulieferteile, die direkt in das Produkt einfließen.
    • Fertigungskosten: Hierunter fallen die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter, die direkt an der Produktiondes Produkts beteiligt sind (z. B. Maschinenbediener, Handwerker).
  2. Indirekte Kosten (Gemeinkosten):
    • Verwaltungskosten: Kosten, die nicht direkt der Produktion zugeordnet werden können, wie beispielsweise Büroaufwendungen, Löhne für Verwaltungspersonal oder Buchhaltungsgebühren.
    • Vertriebskosten: Kosten, die mit dem Verkauf und der Vermarktung eines Produkts zusammenhängen, wie Werbung, Verkaufsprovisionen oder Verpackungskosten.
  3. Sonstige Kosten:
    • Forschung und Entwicklung (wenn diese in den Produktionsprozess integriert sind): Investitionen in die Verbesserung oder Neuentwicklung von Produkten.
    • Finanzierungskosten: Zinsen für Kredite, die für den Produktionsprozess erforderlich sind.

Beispiel für die Berechnung des Selbstkostenpreises

Angenommen, ein Unternehmen stellt T-Shirts her. Zur Berechnung des Selbstkostenpreises würde man die folgenden Schritte berücksichtigen:

  1. Materialkosten: Der Einkaufspreis für das Baumwollmaterial, die Druckfarbe und andere benötigte Materialien beläuft sich auf 5 Euro pro T-Shirt.
  2. Fertigungskosten: Die Arbeitskosten für die Herstellung eines T-Shirts (Stundenlohn der Arbeiter, Maschinenkosten) betragen 3 Euro pro Stück.
  3. Verwaltungskosten: Die anteiligen Büro- und Verwaltungskosten für den Monat werden auf die produzierte Anzahl T-Shirts verteilt, z. B. 1 Euro pro Stück.
  4. Vertriebskosten: Werbekosten, Versand und Verkaufsprovisionen für jedes verkaufte T-Shirt belaufen sich auf 2 Euro pro Stück.

Die Gesamtkosten für ein T-Shirt wären in diesem Fall:

Gesamt-Selbstkostenpreis pro T-Shirt: 5 € + 3 € + 1 € + 2 € = 11 €

Das Unternehmen müsste dieses T-Shirt mindestens für 11 Euro verkaufen, um keinen Verlust zu machen. Alle Einnahmen, die über diesen Preis hinausgehen, tragen zum Gewinn bei.

Warum der Selbstkostenpreis Expertenwissen erfordert

Die korrekte Berechnung des Selbstkostenpreises erfordert ein tiefes Verständnis der Unternehmensstruktur und der Kostenströme. Es ist entscheidend, dass Unternehmen ihre Kostenkategorien genau kennen und effizient kalkulieren, um keine wichtigen Ausgaben zu übersehen und keine fehlerhaften Preisentscheidungen zu treffen. Fehler bei der Berechnung des Selbstkostenpreises können zu Verlusten oder fehlerhaften Preisstrategien führen, was wiederum die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens gefährden kann.

Des Weiteren müssen Unternehmen regelmäßig die Kostenstrukturen und Marktentwicklungen überwachen, um sicherzustellen, dass der Selbstkostenpreis auch in dynamischen Märkten aktualisiert und angepasst wird. Besonders in Zeiten von Währungsschwankungen, Preissteigerungen bei Rohstoffen oder Technologieänderungen müssen Unternehmen in der Lage sein, die Auswirkungen auf ihre Kostenstruktur zu erkennen und schnell darauf zu reagieren.

Zusammenfassung

Der Selbstkostenpreis (SKP) ist der Preis, der alle Kosten deckt, die bei der Herstellung oder Bereitstellung eines Produkts oder einer Dienstleistung anfallen. Er ist eine wichtige Basis für die Preisgestaltung und stellt sicher, dass Unternehmen ihre Produktions- und Vertriebskosten abdecken und profitabel bleiben. Die genaue Berechnung des Selbstkostenpreises setzt sich aus direkten (Material- und Fertigungskosten) und indirekten (Verwaltungs- und Vertriebskosten) Aufwendungen zusammen und erfordert ein präzises Verständnis der Kostenstruktur. Die Fähigkeit, den Selbstkostenpreis korrekt zu berechnen und regelmäßig zu überwachen, ist für Unternehmen von zentraler Bedeutung, um wettbewerbsfähig und rentabel zu bleiben.

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