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Eine Retargeting-Kampagne (auch Remarketing genannt) ist eine digitale Marketingstrategie, bei der gezielt Anzeigen an Nutzer ausgespielt werden, die bereits mit einer Marke oder Website interagiert haben, aber keine gewünschte Aktion (z. B. Kauf, Anmeldung) abgeschlossen haben. Durch Retargeting können Unternehmen gezielt diese „verlorenen“ Kunden erneut ansprechen und dazu ermutigen, ihre Transaktion abzuschließen. Diese Kampagnen nutzen Nutzerdaten, um personalisierte und relevante Anzeigen zu schalten, die eine hohe Wahrscheinlichkeit haben, die Conversion zu steigern.

Was ist Retargeting?

Retargeting ist eine Form der Online-Werbung, die es ermöglicht, Nutzer, die eine Website oder eine Landing-Page besucht, aber keine gewünschte Handlung ausgeführt haben, mit gezielten Anzeigen erneut anzusprechen. Es basiert auf der Verwendung von Cookies, Pixeln oder anderen Tracking-Technologien, um das Verhalten der Nutzer zu verfolgen und ihre Interaktionen mit der Website zu analysieren. Auf dieser Basis werden dann gezielt Anzeigen eingeblendet, die den Nutzer an das Produkt oder die Dienstleistung erinnern, mit dem Ziel, ihn zur gewünschten Handlung zu bewegen.

Wie funktioniert eine Retargeting-Kampagne?

Besuch der Website: Der erste Schritt einer Retargeting-Kampagne erfolgt, wenn ein Nutzer eine Website besucht oder eine spezifische Seite aufruft (z. B. eine Produktseite). Dabei wird ein Tracking-Pixel gesetzt, der es ermöglicht, den Nutzer zu identifizieren und dessen Verhalten zu verfolgen.

Datenanalyse: Die gesammelten Daten werden dann analysiert, um zu verstehen, welche Seiten der Nutzer besucht hat, welche Produkte oder Dienstleistungen er sich angesehen hat und an welchem Punkt er die Website verlassen hat, ohne die gewünschte Aktion abzuschließen.

Erstellung von Zielgruppen: Basierend auf dem Verhalten der Nutzer werden verschiedene Zielgruppen für die Retargeting-Kampagne erstellt. Zum Beispiel könnte eine Zielgruppe aus Nutzern bestehen, die ein Produkt in den Warenkorb gelegt, aber den Kauf nicht abgeschlossen haben, oder aus Nutzern, die eine Seite besucht haben, aber die Website verlassen haben.

Anzeigen-Erstellung: Es werden spezifische, gezielte Anzeigen entwickelt, die auf die Interessen und das Verhalten der Zielgruppe abgestimmt sind. Zum Beispiel könnte ein Nutzer, der eine Produktseite besucht hat, eine Anzeige für genau dieses Produkt sehen oder ein Rabattangebot erhalten, um den Kauf anzuregen.

Anzeige-Ausrichtung: Diese maßgeschneiderten Anzeigen werden über verschiedene Kanäle und Plattformen wie Google Display Network, Facebook, Instagram oder andere Display-Netzwerke ausgespielt. Die Anzeigen erscheinen auf Websites, sozialen Medien oder in Apps, die der Nutzer danach besucht.

Wiederholung und Optimierung: Die Retargeting-Kampagne läuft kontinuierlich, und die Performance wird analysiert, um die Anzeigen zu optimieren. Möglicherweise werden neue Anzeigen erstellt, Zielgruppen angepasst oder Gebote verändert, um bessere Ergebnisse zu erzielen.


Warum ist Retargeting wichtig?

Erhöhung der Conversion-Rate: Retargeting zielt darauf ab, die Nutzer, die bereits Interesse gezeigt haben, aber den Kaufprozess nicht abgeschlossen haben, zurückzuholen. Diese Nutzer sind bereits mit der Marke vertraut und haben ein gewisses Interesse, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie bei einem erneuten Kontakt die Conversion abschließen.

Kosten-Effizienz: Im Vergleich zu traditionellen Werbemaßnahmen, die neue Nutzer ansprechen, ist Retargeting eine kostengünstige Strategie. Durch die Fokussierung auf Personen, die bereits Interesse an einem Produkt gezeigt haben, können Marketingbudgets effizienter eingesetzt werden.

Personalisierung der Werbung: Retargeting ermöglicht die Erstellung hochgradig personalisierter Anzeigen, die den Interessen und Bedürfnissen des Nutzers entsprechen. Diese Personalisierung trägt dazu bei, das Engagement der Nutzer zu erhöhen und sie zu ermutigen, die gewünschten Aktionen durchzuführen.

Steigerung der Markenbekanntheit: Selbst wenn ein Nutzer den Kaufprozess nicht abschließt, sorgt Retargeting dafür, dass die Marke weiterhin präsent bleibt. Dies fördert die Markenbekanntheit und stärkt das Vertrauen der Nutzer in die Marke, was langfristig zu einer höheren Conversion-Rate führen kann.

Verlängerte Customer Journey: Da nicht jeder Nutzer sofort eine Kaufentscheidung trifft, hilft Retargeting, den Kunden durch den gesamten Kaufprozess zu begleiten. Dies verlängert die Customer Journey und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Kunde letztendlich kauft.


Vorteile von Retargeting-Kampagnen

Gezielte Ansprache: Retargeting ermöglicht eine präzise Zielgruppenansprache. Nur Nutzer, die bereits Interesse an bestimmten Produkten oder Dienstleistungen gezeigt haben, werden erneut angesprochen. Dies führt zu einer höheren Relevanz der Anzeige und einer größeren Wahrscheinlichkeit für eine Conversion.

Wiederholung der Werbung: Durch die wiederholte Ausstrahlung von Anzeigen können Nutzer an Produkte oder Dienstleistungen erinnert werden, die sie möglicherweise vergessen haben. Dies fördert eine stärkere Erinnerung und Entscheidungsfindung bei der Kaufentscheidung.

Steigerung der Kundenbindung: Durch wiederholte und gezielte Ansprache können Unternehmen eine stärkere Kundenbindung aufbauen. Nutzer, die durch Retargeting angesprochen werden, fühlen sich oft besonders angesprochen und wertgeschätzt, was die Beziehung zur Marke stärkt.

Dynamische Anpassung der Anzeigen: Retargeting-Kampagnen können dynamische Anzeigen enthalten, die speziell auf das Verhalten und die Interessen der Nutzer abgestimmt sind. So könnte ein Nutzer, der ein Produkt angesehen hat, eine Anzeige mit einem Sonderrabatt für dieses Produkt erhalten, was ihn zur Rückkehr und zum Kauf animiert.


Beispiel für eine Retargeting-Kampagne in der Praxis

Ein Online-Shop für Modeprodukte hat viele Besucher, die Produkte in ihren Warenkorb legen, aber den Kaufprozess nicht abschließen. Mithilfe von Retargeting kann der Shop diese Nutzer mit einer spezifischen Anzeige für das Produkt, das sie im Warenkorb liegen gelassen haben, erneut ansprechen. Die Anzeige könnte auch einen Rabatt oder ein Sonderangebot enthalten, um den Nutzer zusätzlich zu motivieren, den Kauf abzuschließen. Diese gezielte Ansprache erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Nutzer zurückkehrt und die Transaktion abschließt.

 

Strategien für erfolgreiche Retargeting-Kampagnen

Segmentierung der Zielgruppen: Statt eine allgemeine Retargeting-Kampagne zu schalten, sollten Unternehmen ihre Zielgruppen nach verschiedenen Kriterien segmentieren, z. B. nach dem Verhalten der Nutzer (Warenkorb verlassen, Produkt angesehen, etc.). Auf diese Weise können gezielt personalisierte Anzeigen erstellt werden.

Anpassung der Anzeigen: Die Anzeigen sollten nicht nur das Produkt oder die Dienstleistung zeigen, sondern auch Anreize bieten, wie z. B. Rabatte, Sonderaktionen oder ein zeitlich begrenztes Angebot, um den Nutzer zur Rückkehr zu bewegen.

Vermeidung von Überexposition: Eine zu häufige Anzeige der gleichen Werbung kann Nutzer abschrecken. Es ist wichtig, die Häufigkeit der Anzeigen zu steuern und sicherzustellen, dass sie nicht zu aufdringlich werden.

Testen und Optimieren: Eine erfolgreiche Retargeting-Kampagne erfordert kontinuierliche Tests und Optimierungen. Werbetreibende sollten verschiedene Anzeigenformate, Zielgruppen und Platzierungen testen, um herauszufinden, was am besten funktioniert.


Fazit

Eine Retargeting-Kampagne ist ein äußerst effektives Mittel, um verlorene Kunden zurückzugewinnen und die Conversion-Rate zu steigern. Durch gezielte, personalisierte Werbung können Unternehmen Nutzer ansprechen, die bereits Interesse gezeigt haben, aber den Kaufprozess nicht abgeschlossen haben. Die Kampagne hilft, den Kaufprozess zu verlängern, das Nutzerengagement zu erhöhen und den ROI der Werbemaßnahmen zu maximieren. Mit den richtigen Strategien und einer kontinuierlichen Optimierung können Unternehmen die Erfolgschancen ihrer Retargeting-Kampagnen erheblich verbessern.

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