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Lead Scoring ist eine entscheidende Technik im Sales- und Marketingprozess, die es Unternehmen ermöglicht, die Qualität von Leads zu bewerten und so ihre Verkaufsstrategien effizienter und zielgerichteter zu gestalten. Durch die Zuweisung von Punkten basierend auf dem Verhalten und den demografischen Merkmalen eines Leads wird die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Abschlusses besser eingeschätzt. Lead Scoring hilft, die Priorisierung von Leads zu optimieren und Ressourcen auf die vielversprechendsten Prospects zu konzentrieren.

Was ist Lead Scoring?

Lead Scoring ist der Prozess, bei dem einem Lead eine Punktzahl zugewiesen wird, die dessen Wert im Verkaufsprozess widerspiegelt. Diese Punktzahl basiert auf verschiedenen Kriterien, wie zum Beispiel demografischen Informationen (Alter, Beruf, Unternehmen) und Verhaltensdaten (Website-Besuche, E-Mail-Interaktionen, Downloads von Inhalten). Ziel ist es, herauszufinden, welche Leads am wahrscheinlichsten eine Kaufentscheidung treffen werden, und welche daher mehr Aufmerksamkeit und Ressourcen vom Vertriebsteam benötigen.

Wie funktioniert Lead Scoring?

Der Lead Scoring-Prozess besteht aus mehreren Schlüsselschritten:

Bestimmung relevanter Kriterien: Um Leads effektiv zu bewerten, müssen Unternehmen entscheiden, welche Kriterien für ihre Zielgruppe und ihren Verkaufsprozess am wichtigsten sind. Diese Kriterien können in zwei Hauptkategorien unterteilt werden:

Demografische Daten: Dies umfasst Informationen wie Branche, Unternehmensgröße, geografische Lage, Jobtitel oder Unternehmensposition des Leads.

Verhaltensdaten: Hierbei geht es um das Verhalten des Leads auf der Website, das Öffnen von E-Mails, das Ausfüllen von Formularen, das Ansehen von Videos oder das Herunterladen von Inhalten.

Punktzahl zuweisen: Jedes Kriterium erhält eine bestimmte Punktzahl, die die Wichtigkeit dieses Verhaltens oder dieser Information widerspiegelt. Zum Beispiel könnte ein Lead, der sich für ein Produkt-Demo-Webinar angemeldet hat, eine höhere Punktzahl erhalten als einer, der nur einen Blog-Beitrag gelesen hat. Ebenso könnte ein Lead, der aus einer Zielbranche kommt, zusätzliche Punkte bekommen.

Festlegen von Schwellenwerten: Nachdem die Punktzahlen für die verschiedenen Kriterien festgelegt wurden, sollten Unternehmen Schwellenwerte definieren, ab wann ein Lead als „verkaufsbereit“ gilt. Dies wird häufig durch ein Lead Scoring-Modell erreicht, das die Punktzahl eines Leads mit einem bestimmten Schwellenwert verknüpft. Ein Lead mit einer hohen Punktzahl wird als reif für die Übergabe an das Vertriebsteam betrachtet, während ein Lead mit einer niedrigen Punktzahl weiterhin durch Marketing-Maßnahmen gepflegt wird.

Verwendung von Lead Scoring-Modellen: Unternehmen können entweder ein einfaches Punktesystem verwenden, bei dem Leads für jedes relevante Verhalten oder jede demografische Eigenschaft Punkte erhalten, oder ein komplexeres Modell entwickeln, das verschiedene Gewichtungen und Priorisierungen der Kriterien beinhaltet. Einige Unternehmen nutzen auch B2B-Lead Scoring-Modelle, bei denen der Fokus stärker auf Unternehmensdaten liegt, wie etwa der Unternehmensgröße und der Branche des Leads.

Integration mit Marketing-Automatisierung: Lead Scoring funktioniert am besten, wenn es mit Marketing-Automatisierungstools integriert ist. Diese Tools sammeln und analysieren die Daten der Leads und vergeben automatisch Punkte basierend auf deren Aktivitäten und Interaktionen. Marketing-Automatisierung ermöglicht es Unternehmen, Leads zu segmentieren und gezielte Kampagnen zu erstellen, um Leads weiter zu entwickeln und zu qualifizieren.

Warum ist Lead Scoring wichtig?

Lead Scoring ist aus mehreren Gründen von entscheidender Bedeutung für Unternehmen, die den Verkaufsprozess effizienter gestalten möchten:

Priorisierung von Leads: Lead Scoring hilft, die am stärksten qualifizierten Leads zu identifizieren, die höchste Wahrscheinlichkeit haben, zu zahlenden Kunden zu werden. Vertriebsteams können ihre Ressourcen auf diese Leads konzentrieren und die Wahrscheinlichkeit eines Abschlusses erhöhen.

Optimierung des Verkaufsprozesses: Durch Lead Scoring können Vertriebsmitarbeiter ihre Zeit und Energie auf die Leads verwenden, die bereits eine gewisse Kaufbereitschaft zeigen. Dies spart Zeit und verbessert die Effizienz des Verkaufsprozesses.

Bessere Marketing-Strategien: Marketingteams können Lead Scoring nutzen, um die Qualität von Leads zu verbessern und gezieltere Marketingkampagnen zu erstellen. Das bedeutet, dass weniger Zeit für die Pflege von Leads aufgewendet werden muss, die nicht bereit für den Kauf sind.

Höhere Conversion-Raten: Indem Unternehmen Leads effektiver qualifizieren und in die richtige Phase des Verkaufstrichters bringen, steigen die Chancen, dass diese Leads schließlich konvertieren und zu zahlenden Kunden werden.

Strategien für erfolgreiches Lead Scoring

Berücksichtigung von Lead-Verhalten: Ein Lead, der die Website häufig besucht, bestimmte Seiten aufruft oder Inhalte herunterlädt, zeigt ein hohes Maß an Interesse. Dieses Verhalten sollte stärker gewichtet werden, um Leads mit einer hohen Kaufabsicht zu identifizieren.

Zusammenarbeit zwischen Vertrieb und Marketing: Lead Scoring sollte nicht isoliert im Marketing-Team durchgeführt werden. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Marketing und Vertrieb ist wichtig, um sicherzustellen, dass das Lead Scoring-Modell den realen Verkaufsprozess widerspiegelt und die richtigen Leads an das Vertriebsteam weitergeleitet werden.

Regelmäßige Anpassung des Modells: Lead Scoring ist kein einmaliger Prozess. Da sich Kundenverhalten und Marktbedingungen ständig ändern, sollte das Lead Scoring-Modell regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass es den aktuellen Anforderungen entspricht.

Verwendung von Lead Scoring-Technologien: Viele Unternehmen setzen auf fortschrittliche Technologien und Tools wie CRM-Systeme und Marketing-Automatisierungslösungen, um den Lead Scoring-Prozess zu automatisieren und zu optimieren. Diese Tools erleichtern die Datensammlung und -analyse, wodurch Lead Scoring schneller und genauer durchgeführt werden kann.

Beispiel für Lead Scoring in der Praxis

Angenommen, ein Unternehmen bietet eine Softwarelösung für Projektmanagement an. Die Lead Scoring-Modell könnte folgendermaßen aussehen:

Demografische Daten:

Lead aus der Zielbranche (z. B. Unternehmensberatung): +20 Punkte

Lead mit einem hohen Jobtitel (z. B. CEO, Projektleiter): +15 Punkte

Lead aus einer großen Unternehmensgröße: +10 Punkte

Verhaltensdaten:

Lead besucht die Preis-Seite: +30 Punkte

Lead meldet sich für eine kostenlose Demo an: +50 Punkte

Lead lädt das Whitepaper herunter: +20 Punkte

Ein Lead, der 70 oder mehr Punkte erreicht, wird als „verkaufsbereit“ angesehen und an das Vertriebsteam weitergeleitet. Ein Lead mit weniger als 40 Punkten bleibt in der Pflege durch Marketing.

Fazit

Lead Scoring ist eine wertvolle Methode, um die Qualität von Leads zu bewerten und den Verkaufsprozess zu optimieren. Durch die Zuweisung von Punkten basierend auf demografischen und verhaltensbasierten Kriterien können Unternehmen die vielversprechendsten Leads identifizieren und ihre Ressourcen gezielt auf diese fokussieren. Ein gut durchdachtes Lead Scoring-Modell hilft dabei, die Conversion-Raten zu erhöhen, den Verkaufsprozess zu beschleunigen und die Effizienz des Marketing-Teams zu verbessern.

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